
schweißperlEN für die Schweißperle
Meine Story
Hallo, ich bin Carlos und ich habe die Schweißperle gebaut.
In meinem Kopf konstruiere ich jede Minute etwas Neues. Ich habe Spaß daran, Ideen entstehen zu lassen und diese auszuspinnen. Meistens denke ich die Dinge dann weiter und mache mir einen gedanklichen Plan. Oft realisiere ich aber, dass einige Ideen nicht sinnvoll oder zielführend sind. Solche Ideen werden dann archiviert als Bilder in meinem Kopf.
Nicht aber so die Idee einen Wohnwagen zu einer Mobilen Sauna umzubauen. Schon als kleiner Junge war ich mit meinen Eltern öfters in der Sauna. Damals saß ich immer auf der unteren Bank, aber mittlerweile kann ich die höheren, wohltuenden Tempearuturen auf der oberen Bank ab.
Der Wunsch ist zum ersten Mal entstanden, als ich mir zum Geburtstag das Schwitzfass gemietet habe und wir mit meiner WG und Freunden auf der Straße sauniert haben. Der Gedanke an: “Ich könnte ja wirklich einfach eine Sauna bauen!”, hat mich nicht mehr losgelassen.


Ich habe mich dann also fest entschlossen, dass ich dieses Projekt angehen werde. Am Anfang habe ich viel Zeit dafür investiert, mir zu überlegen, welche Wohnwagen-Größe denn eigentlich geeignet ist. Und vor allem welchen Wohnwagen ich zu kaufen bekomme. Ungefähr 10 Wohnwagenbesuche in 2 Monaten hat es gedauert, bis ich den passenden gefunden habe. Da ist er: Ein Oldtimer, der zwar relativ klein ist, aber trotzdem genügend Platz hat, um eine Trennwand einzubauen. Außerdem hat er TÜV und ein gutes Fahrwerk, was ich für wichtig erachtet habe. Denn die Sauna soll noch lange Zeit mobil sein können. Im November 2019 ging’s dann also los. Einen kleinen Haken hatte der Rollkoffer allerdings. Die Decke war zwar dicht, aber es gab einen Wasserschaden an einem Seitenfenster, der mich dann echt ins Schwitzen gebracht hat.

Ich habe also angefangen den Wagen von innen auseinanderzunehmen und dann wurde das Ausmaß des Wasserschadens ersichtlich. Fast die ganze Unterkonstruktion hat Wasser gezogen und war labil. Außerdem waren alle 4 Ecken undicht. Somit musste ich den Wohnwagen fast zur Hälfte neu aufbauen. Nach 2 Monaten und 5 Tuben Sikaflex Dichtmasse war das Grundgerüst von außen abgedichtet und wiederaufgebaut. Zum Glück hat es zu dieser Zeit viel geregnet, dadurch konnte ich die Dichtigkeit nach jedem Arbeitsschritt erneut prüfen. Als ich den Anhänger als Wohnwagen wiederhergestellt hatte, konnte ich anfangen die Perle von innen zusätzlich zu dämmen, damit die Wärme auch drinnen bleibt. Die Fenster wollte ich unbedingt beibehalten, damit man beim Saunieren auch einen guten Ausblick hat. Über die Dämmung habe ich dann eine Dampfsperre angebracht, damit man auch “atemberaubende” Aufgüsse machen kann, denn was ist eine Sauna ohne Aufguss. Darüber kam anschließend die Holzvertäfelung, die ich mit knapp 1000 Schrauben befestigt habe.
Und so langsam ließ sich die Sauna-Optik erkennen...
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Weil ich unbedingt einen Vorraum einbauen wollte und der Platz im Wohnwagen groß genug war, habe ich eine Zwischenwand eingezogen. Eine Glastür mit Treibholz-Griffen trennt nun den Vorraum vom Sauna-Bereich. Den Vorraum kann man nutzen, um sich zu entkleiden und seinen Bademantel aufzuhängen. Wenn der Sauna Raum zu voll sein sollte, kann man im Vorraum, auf einer Bank wartend, bei 25 Grad schon mal ein bisschen vorglühen, bis wieder genügend Platz ist. Im Sauna-Bereich selbst habe ich aus angenehmen Sauna Espen-Holz eine Bank in L-Form um den Ofen herum gebaut, welche ich dann zusätzlich mit selbst geernteten Stenzen gestützt habe. Die kürzere Seite des L’s hat noch eine untere Etage, auf der man sitzen oder liegen kann. Durch die Anordnung sind alle Plätze im Saunaraum ungefähr gleich weit von der Hitzequelle entfernt. Der Holzofen steht auf der Achse, damit der Wohnwagen austariert ist, denn der Ofen wiegt mit Steinen 140kg. Er ist fest mit dem Aufbau verschraubt und kann sich nicht mehr bewegen. Direkt neben dem Ofen habe ich noch einen Schlitz für die Frischluftzufuhr verbaut, sowie auf der anderen Seite des Raums eine zweite Öffnung, die die verbrauchte Luft wieder abtransportiert.

Für die Durchführung des Schornsteins musste ich die Innenverkleidung wieder kaputt machen und ein Loch hineinsägen. Weil die Fenster relativ runde Ecken haben, habe ich die Fensterrahmen jeweils mit Doppelgehrungen versehen. Dafür habe ich aus alten Balken, die ich gefunden habe, ein L-Profil herausgesägt und auf die Fenster angepasst.
Damit man auch bei Neumond-Tagen in der Schweißperle etwas sehen kann, habe ich ein wenig Elektrik verlegt. Im Vorraum neben der Tür befinden sich 2 Schalter für je ein Licht in beiden Räumen. Im Sauna-Bereich ist eine Unterbodenbeleuchtung und im Vorraum eine Lichterkette verbaut, die indirektes Licht spendet, welches man individuell dimmen kann.
Mittlerweile ist der Winter vorbei und 5 Monate sind seit Baubeginn vergangen.
Der ursprüngliche Wohnwagen ist nun zu einer richtigen Schweißperle herangewachsen. Der ersten Zündung steht somit nix mehr im Wege und ich kann mit meinen Liebsten meinen Erfolg mit der ersten Aufgusskelle begießen!
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